Unter Merengue versteht man einen aus der Dominikanischen Republik stammenden Tanz und die dazugehörige Musikrichtung.
Bis in die Mitte des 19. Jahrunderts war Merengue nur der Landbevölkerung ein Begriff, in städtischen Salons blieb der Tanz unbekannt.
Durch den Diktator Rafael Trujillo wurde der Tanz schließlich in den 1930er Jahren ein beliebtes Propagandamittel und er erwies sich als Förderer der Musik. Allerdings ordnete er an, die Musik mehr zu europäisieren, indem mehr Orchesterinstrumente verwendet werden sollten. Außerdem wurde die Musik in staatlichen Radiosendern gespielt und so immer bekannter gemacht. Darüber hinaus wurden Bälle und Merengue-Festivals veranstaltet.
Schließlich blieb der Tanz auch nach dem Tod des Diktators beliebt und wurde zum Kulturgut. Im Juli ist das „Festival de Merengue“ der wichtigste Merengue-Wettbewerb und ist auch mit dem Nationalfeiertag am 25. Juli verknüpft.
Weitere wichtige Merengue-Festivals gibt es noch in den USA in Miami sowie im venezolanischen Merengue.
Bei Merengue handelt es sich um Musik im Zwei-Viertel-Takt, wobei jeder Taktschlag mit einem Trommelschlag stark betont wird. Wichtige Instrumente waren erst Tamboras, Güiras und später noch das Akkordeon. Traditionelle Combos bestehen aus bis zu vier Musikanten und werden „Perico Ripiaos“ genannt. Mit dem Einzug des Merengue in die Städte kamen weitere Instrumente wie Blechblasinstrumente hinzu. Es gibt auch moderne Mischformen mit Hip-Hop-Elementen und elektronischer Musik. Merengue ist ein Paartanz mit gleichmäßigen Schritten nach vorne, hinten und zur Seite bei den Taktschlägen. Zudem werden markante Hüftbewegungen bei jedem Taktschlag gemacht. Bei Drehungen werden mit den Armen aufwendige Figuren erzeugt, wobei diese Figuren von den Dominikanern zumeist abgelehnt werden.
mh
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