Anden – Gebirgslandschaft

Die Anden haben eine Länge von circa 9.000 Kilometern und sind damit die längste Gebirgskette der Welt. Darin befinden sich 42 Berge mit über 6.000 Metern Höhe wie dem Illimani in Bolivien, der auch eines der Wahrzeichen der Stadt La Paz ist. 

Der Acancagua in Argentinien ist mit 6.961 Metern der höchste Berg der Anden.

Die Anden sind der Südteil der Amerikanischen Kordilleren und werden in Mittelamerika orographisch unterbrochen. Sie werden in Nordanden, Zentralanden und Südanden unterteilt. Sie beheimaten nicht nur den Anden-Kondor, sondern auch neuweltkamelide wie das Vicuña.

Für die Wortherkunft der Anden gibt es verschiedene Ansätze zur Erklärung. Einer Theorie nach geht sie auf das spanische Wort „andenes“ zurück. Damit wurden die Feldbauterrassen der Andenhänge von den Europäern bezeichnet. Teilweise wird aber auch davon ausgegangen, dass es auf das Quechua-Wort andi bzw. anti zurückgeht, was übersetzt „hohes Gebirge“ oder auch Osten bedeutet. Dafür spricht, dass der östliche Teil des historischen Inka-Staates Tahuantinsuyu – dem Reich aus vier Teilen – von den Inkas auch „Anti Suyu“ genannt wurde. Aus den Anden stammt die Kartoffel in verschiedenen Variationen, die ein wichtiges Lebensmittel verschiedener Andenkulturen wie den Inkas darstellt.

mh

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Expeditionen – Humboldt-Lilie

Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt wurde am 14. September 1769 in Berlin geboren. Er war ein Forschungsreisender, dessen Wirken weit über Deutschland hinaus geht. 

Humboldt führte mehrjährige Forschungsreisen u.a. durch Lateinamerika durch. Er beschäftigte sich dabei mit Geologie, Botanik, Ethnologie und vielen weiteren wissenschaftlichen Feldern. Am 5. Juni 1799 begann er die Überfahrt nach Lateinamerika, die 1804 in den USA endete.

Die erste Expedition verlief zwischen Orinico und dem Río Negro. Dabei bereiste er u.a. Kuba, Kolumbien und Ecuador, später noch Mexiko. Die zweite Expedition führte ihn von Cartagena nach Lima und die dritte Expedition nach Mexiko. In den USA beendete Humboldt seine Forschungsreisen, wo er u.a. auch den Präsidenten der USA, Thomas Jefferson, in Washington D.C. besuchte.

Da Humboldt unter spanischem Schutz reiste, konnte er das Kolonialregime nicht offen kritisieren. In seinen Tagebüchern machte er seine Kritik jedoch deutlich. Besonders kritisierte er die willkürliche Herrschaft der Mönche in Missionen spanischer Kolonien und deren Unterdrückung der lokalen Bevölkerungen. 

In der hier abgebildeten digitalen Vitrine sehen Sie Lilium humboldtii, eine Art aus der Gattung der Lilie, die nur in Kalifornien heimisch ist und nach Alexander von Humboldt benannt wurde. Es ist eine mehrjährige Pflanze mit 80-120 Zentimeter Wuchshöhe und pyramidenförmigen Blüten.

mh

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Maniok

Maniok, teilweise auch Yuca genannt, ist eine sehr alte und wichtige Kulturpflanze im heutigen Lateinamerika. Woher genau die älteste Domestizierung stattfand ist umstritten, älteste Funde stammen aber aus dem heutigen Mexiko und sind circa 2.800 Jahre alt. Dass die Pflanze aber schon sehr viel länger kultiviert wird, gilt als gesichert.

Der Name Maniok stammt aus der Sprache der Guaraní, bei denen Maniok, wie bei vielen anderen lokalen Gruppen auch, ein sehr wichtiges Nahrungsmittel ist. In Brasilien wird Maniok als Mandioca bezeichnet und leitet sich vom Namen der Frau  Mandi-Oca ab. Laut einer Legende soll aus ihrem Körper die erste Maniok-Pflanze stammen. 

mh

2 Antworten zu „Maniok“

  1. Avatar von Antje van Elsbergen
    Antje van Elsbergen

    Achtung mit der Verwendung des Begriffs „Legende“, der Lateinamerikanist Mark Münzel würde hier vehement widersprechen.

    1. Avatar von Mathias Hartmann

      Vielen Dank für Ihren Kommentar. Bitte verzeihen Sie die späte Antwort – zwischenzeitlich musste ich aufgrund eines Aufenthaltes in Peru und Bolivien und Carearbeit das Museum etwas vernachlässigen.
      Vielleicht wären Sie so freundlich, etwas genauer zu erläutern, warum Sie den Begriff hier für problematisch erachten?
      Vielen Dank dafür im Voraus und alles Gute.

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Medizin – Ananas

Die Ananas ist eine alte tropische Kulturpflanze in Lateinamerika und lässt sich in Südamerika und Mexiko in den geeigneten Klimazonen finden. Schätzungen zufolge wird sie seit circa 4.000 Jahren kultiviert, Belege gibt es dafür aber bisher keine. 

Die Ananas wurde jedoch nicht nur als Nahrungsmittel kultiviert, sondern auch als Heilpflanze verwendet. 

Als Heilmittel wurde die Ananas als Verdauungshilfe und als entzündungshemmendes Mittel verwendet. Das in der Ananas beinhaltete Bromelain zeigte eine wundheilende und antimetastasische Wirkung. 

mh

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Mesoamerika – Ur-Chili

Chiltepin ist eine wildwachsende Chili und ist vom südlichen Nordamerika bis ins nördliche Nordamerika beheimatet. Sie gilt als die Urform der Chili.

Chiltepin wird seit circa 9.000 Jahren verwendet und gilt einigen indigenen Gruppen – also den Nachfahren der lokalen Bevölkerung vor Ankunft der Europäer – aus Mesoamerika als heilig. Die heutigen Chili- und Paprikasorten gingen zumeist aus Züchtungen der Chiltepin hervor. Die Früchte der Pflanze sind erbsengroß und eignen sich nicht für den kommerziellen Anbau, weshalb nur von wildwachsenden Sträuchern geerntet wird. Chiltepin wird meistens getrocknet als Gewürz verwendet und bei der Zubereitung von Suppen und Fleischgerichten verwendet.

mh

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Karibik

Die Karibik ist eine Region des tropischen Atlantischen Ozeans. Sie wurde nach der indigenen Gruppe der Kariben benannt, wurde aber auch von anderen Gruppen wie den Taíno bewohnt.

Die karibischen Inseln sind vulkanischen Urpsprungs und werden häufig von Erdbeben und Hurrikans heimgesucht.

Klimatisch herrscht zumeist ein tropisches Klima mit Sommermonaten von Juni bis September und Wintermonate von November bis April.

Zu den lokalen Tierarten zählen Leguane und Antillenaffen sowie ursprünglich nicht heimische Tiere wie die Monameerkatze aus Westafrika. Durch intensiven Anbau u.a. von Zuckerrohr wurden heimische Arten wie die Mangroven dezimiert. Auf den karibischen Inseln befinden sich heute sowohl unabhängige Staaten, als auch zu europäischen Staaten gehörige Inseln, wie z.B. die niederländischen Antillen. Unter anderem Belize und Suriname gehören zwar geographisch zum amerikanischen Festland, werden aber oft wegen ihrer Kolonialgeschichte teilweise zur Karibik gezählt.

mh

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Amazonas – Maracuya

Die hierzulande als Maracuja bekannte Frucht gehört zu den Passionsblumengewächsen und stammt aus Brasilien, Paraguay und Argentinien.

Sie wird heutzutage weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten kultuviert. Die Frucht der Passiflora edulis, so der botanische Name, ist eine Beere. Diese ist eiförmig und beinhaltet im Inneren zahlreiche Samen und werden von einer fruchtigen Pulpa umhüllt. Das Innere ist roh essbar und wird u.a. zur Saftgewinnung genutzt.

mh

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Raum 01 – Naturräume Lateinamerikas

Die graphische Einführungsreportage zeigt das Amazonasgebiet, eine Andenlandschaft, eine karibische Palme, einen Salzsee, Chili und Mais sowie einige Tiere - einen Andenkondor, eine Schlange, einen Flussdelfin und einen Axolotl.
Naturräume Lateinamerikas

Lateinamerika ist geprägt von Diversität und auch Extremen. Nahezu grenzenlose Weiten und skurrile Landschaften wie der Salar de Uyuni, der größte Salzsee der Erde, lassen sich dort ebenso finden wie einige der höchsten Berge unseres Planeten. Mit den Anden als Teil der längsten Gebirgskette der Welt. 

Der wasserreichste Fluss der Erde, der Amazonas, beherbergt eine Vielfalt an Tier-und Pflanzenarten. Der tropische Regenwald entlang des weitverzweigten Flusssystems wird als Lunge der Erde bezeichnet – wird aber von massiven Abholzungen und Bodenausbeutungen bedroht. 

In Lateinamerika finden Sie Wüsten, Gebirge, Küsten und Schluchten, subarktisches Klima, tropisches Klima, Inselparadise und Eislandschaften. Es ist der Ursprung einer Vielzahl heutiger Kulturpflanzen wie der Tomate, Chili, Mais, Kakao und Kartoffel und prägt damit auch die Kulinaristik und Nahrungsmittelversorgung der ganzen Welt. 

Es beherbergt faszinierende Lebewesen wie den Andenkondor, die rosafarbenen Flussdelfine und den Axolotl. Die Landschaften, Flora und Fauna inspirieren bis heute Forscher und Literaten gleichermaßen. Und natürlich die Bewohner. 

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