Unabhängigkeit, Reformen & Revolutionen, Autokratien & Demokratien
Wer an Lateinamerika denkt, denkt oft auch an sogenannte Bananenrepubliken und politisch instabile Regionen und Regime.
Tatsächlich kam es in der wechselhaften Geschichte Lateinamerikas immer wieder zu verschiedenartigen Umstürzen und Regimewechseln, die in Teilen bis heute auf die Eroberung durch die Europäer zurückzuführen sind oder im Zusammenhang mit der Politik Europas stehen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, knapp 50 Jahre nach den Vereinigten Staaten, formten sich Unabhängigkeitsbewegungen in den Amerikas, angefangen mit Haiti, die zur Bildung der heutigen Staaten führten. Besondere Bekanntheit erlangte dabei der Libertador Simón Bolívar, nach dem der Staat Bolivien benannt wurde, der aber auch an vielen weiteren Unabhängigkeitskämpfen beteiligt war.
Revolutionen waren häufig mit wichtigen und bis heute spürbaren Reformen verbunden, wie bspw. der Agrarreform von 1953 in Bolivien, die der Revolution 1952 folgte.
Darüber hinaus kam es immer wieder auch zu Staatsstreichen und Putschen, wie beispielsweise der von der CIA gestützte Putsch des demokratisch gewählten Präsidenten Allende durch Pinochet, der ein autoritäres und verbrecherisches Regime installierte und das heutige, demokratische Chile nachhaltig beeinflusst. Trotz der politisch instabilen Lage in Teilen Lateinamerikas darf nicht vergessen werden, dass viele der lateinamerikanischen Staaten ältere Demokratien sind als die vieler europäischer Staaten.