Das Straßensystem im Tahuantinsuyu ist ein andines Straßennetzwerk und beruht auf auf dem Straßensystem präinkaischer Kulturen wie der Huari-Kultur. Es war das weit ausgedehnteste Transportnetz des präkolumbischen Südamerikas und hatte mit seinen Haupt- und Nebenstraßen eine Länge von über 30.000 Kilometern.
Die Anden-Hauptstraße Qhapaq Ñan war die Hauptverbindung von Norden nach Süden. Dadurch gelang es dem Inka-Staat, das Reich wirtschaftlich und politisch gut zu organisieren und zu kontrollieren. Durch Schnellboten, den Chaski, konnten in kurzer Zeit Nachrichten und Informationen verbreitet werden. Durch Träger und Lamas wurden auch Güter transportiert.
In der hier abgebildeten Illustration sehen Sie einen Teil des Straßennetzes und rechts eine Karte des Straßensystems. Vom Straßennetzwerk der Inkas sollten im Zuge der Conquista auch die Europäer bei ihrer Unterwerfung des Inka-Reiches profitieren.
Dies ist ein Platzhaltertext. Das Museum befindet sich noch in der Test- und Aufbauphase, weshalb genauere Objektbeschreibungen erst nach und nach eingefügt werden. Wir bitten Sie, dies zu entschuldigen.
Mi Teleférico“ ist ein Seilbahn-Netzwerk im andinen La Paz, Bolivien und mit über 30.000 Kilometern Gesamtlänge das größte städtische Seilbahn-Netzwerk der Welt.
2014 wurde „Mi Teleférico“ eröffnet. Das Infrastrukturprojekt verbindet den Regierungssitz La Paz mit der Nachbarstadt El Alto und befördert täglich über 300.000 Fahrgäste. „Mi Teleférico“ ist der staatliche Betreiber.
Die Seilbahn befördert insbesondere Arbeitskräfte aus El Alto nach La Paz. Die Fahrzeit wurde durch die Seilbahn erheblich verkürzt und verbilligt und entlastet den Nahverkehr, der ansonsten vor allem aus Kleinbussen besteht, erheblich. Es handelt sich hier um eine bestens gepflegte und gewartete Anlage, die vom österreichischen Unternehmen Doppelmayr gebaut wurde. 2012 beauftragte die bolivianische Regierung für über 234 Millionen US-Dollar das Unternehmen mit dem Bau, der am 30. Mai vom damaligen Präsidenten Evo Morales eröffnet wurde. Seither wird das Netzwerk, das damals aus drei Linien bestand, erweitert.
Trotz teilweise anfänglicher Skepsis ist „Mi Teleférico“ das vielleicht beliebteste Fortbewegungsmittel in La Paz und El Alto. Neben einer schnellen und fast geräuschlosen Beförderung bietet es nämlich auch schöne Ausblicke auf das Andenpanorama und La Paz.
Durch das Beispiel aus La Paz wird nicht nur in Deutschland die Installation von Seilbahn-Netzwerken diskutiert. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass auch hochwertige Seilbahnen schnell und kostengünstig zu konstruieren sind.
Märkte spielen im lateinamerikanischen Alltag eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur Orte zum Einkaufen, sondern auch Orte sozialer Begegnungen.
Auf Märkten werden vor allem lokale und regionale sowie teilweise auch überregionale Lebensmittel verkauft. Insbesondere Obst, Gemüse und Fleischwaren werden dort günstiger als in kleineren Läden und Supermärkten verkauft. Darüber hinaus lassen sich gerade auf größeren Märkten wie zum Beispiel der Cancha in Cochabamba, Bolivien aber auch viele weitere Waren erwerben. Dazu gehören Kleidung, Instrumente, Schreibwaren, Haushaltswaren, Eisenwaren, Agrarprodukten, Nutz- und Haustiere etc. Auch touristische Gegenstände wie T-Shirts, Webereien, Tassen, Taschen, Postkarten und Kunstdrucke gehören teilweise dazu.
Neben der Erwerbsmöglichkeiten von Produkten des täglichen Lebens wird auf Märkten auch gegessen und getrunken. Die Speisen und Getränke auf Märkten versorgen insbesondere die arbeitende Bevölkerung und auch die Standbesitzer zumeist mit Frühstück und Mittagessen zu günstigen Preisen. Die Küche ist dabei zumeist traditionell und lokal geprägt – oft ist sie sehr kohlenhydratlastig.
Zum Frühstück gibt es neben den jeweiligen lokalen traditionellen Frühstücksspeisen fast immer Stände, die Obstsalate sowie Säfte und Milchshakes – den Batidos – anbieten. Für diese Gemeinsamkeit steht sinnbildlich die oben gezeigte Illustration in einer digitalen Vitrine. Es handelt sich um einen Batido in einem typischen Glas mit Strohhalm. Stände diese Art sind auch Begegnungsstätten: man trifft sich dort auf einen Batido oder kommt mit anderen Besuchern oder den Standbesitzern ins Gespräch.
mh
Mathias Hartmann (Gothe-Universität Frankfurt)
Literatur
Hartmann, Mathias (o.D.): Feldtagebücher und persönliche Kommunikation mit Vertretern der Herkunftsgesellschaften
Im heutigen Mexiko geben archäologische Funde Hinweise darauf, dass Amerika womöglich bereits früher von Menschen besiedelt wurden, als bisher angenommen.
In einer Höhle von Chiqhihuite wurden über 2.000 mutmaßliche Werkzeuge gefunden, die den Forschungsergebnissen zufolge über 30.000 Jahre alt sind.
Skeptische Stimmen wie die von Professor Dr. David Meltzer aus Texas geben zu Bedenken, dass die Funde auch natürlich Ursprungs sein könnten. Bereits seit Jahrzehnten diskutieren Forscher, wann und wie Amerika von wem zuerst besiedelt wurde. Diese Frage konnte bislang nicht beantwortet werden, da immer wieder archäologische Funde neue Erkenntnisse und dadurch auch neue Hypothesen mit sich bringen.
In dieser digitalen Vitrine sehen Sie einen Kero – einen Becher. Keros dieser Art lassen sich im andinen Raum aus verschiedenen historischen Epochen und Stilen vorfinden, beispielsweise von den Inkas oder der präinkaischen Tiahuanaco-Kultur.
Keros wurden von reich über schlicht bis gar nicht verziert hergestellt. Dabei kann ein Kero mit geometrischen Formen, Tiere, Pflanzen oder mythologischen Motiven verziert sein. Sie sind daher eine wichtige archäologische Quelle und können durch Stilmerkmale in Epochen unterteilt werden und Auskunft über Geschichtstradierung und Kosmovision geben. Für den Touristenmarkt werden nach wie vor Keramiken mit hauptsächlich geometrischen Figuren hergestellt und verkauft. Insbesondere Vasen werden für Touristen hergestellt und auf Märkten oder Souvenirläden verkauft.
Wie die Frage, wer wann genau und auf welche Weise Amerika besiedelte, ist auch die Frage, welche frühen Kontakte es von Alt-Amerika in andere Regionen bereits gab, bisher nicht abschließend zu beantworten.
1947 versuchte Thor Heyerdahl mit seinem hier abgebildeten Floß Kon Tiki nachzuweisen, dass es möglich war, dass Polynesien von präkolumbischen Kulturen besiedelt wurde. Das Floß baute er möglichst detailliert mit Balsaholz aus Peru nach, hatte aber auch u.a. eine moderne Überlebensausrüstung dabei. Seine Theorien als Abenteurer wurden von der Fachwelt teilweise kritisch hinterfragt. Moderne genomische Vergleiche stützen allerdings Heyerdahls Theorie.
Das Sonnentor, die Puerta del Sol, ist Teil und ein wichtiges Symbol der archäologischen Stätte von Tiahuanaco im Hochland auf dem Altiplano in Bolivien. Tiahuanaco war ein ein kulturelles Zentrum und wird vor Ort auch als Wiege Amerikas bezeichnet. Es handelte sich um eine weit ausgedehnte Kultur bis an die heutige peruanische Küste, wie archäologische Funde belegen. Der Niedergang der Kultur wird in der Forschung diskutiert.
Das Sonnentor ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der archäologischen Stätte. Es ist 2,85 Meter hoch und 3,82 Meter breit. Das Tor ist reich verziert und bildet verschiedene Figuren ab, wie den Schöpfergott Viracocha und menschliche Figuren mit Vogelköpfen.
Es wurde 1908 wieder aufgerichtet. Die Archäologen fanden es in zwei Teile zerbrochen und teilweise im Boden versunken vor.
Tiahuanaco ist eine wichtige und identitätsstiftende Stätte Boliviens. Vor Ort bewegt man sich auf Tausenden kleinsten Tonsplitter, die alle historisch und daher vor Ausfuhr gesetzlich geschützt sind. Dennoch werden von lokalen Führern regelmäßig auch unbeschädigte Objekte zum Erwerb angeboten, da diese oftmals Hilfsarbeiter bei Ausgrabungen waren und dabei auch Objekte entwendeten. Vom Erwerb dieser Gegenstände sollte allerdings abgesehen werden, da es nicht nur illegal, sonder aufgrund der kulturellen Bedeutung auch unethisch ist. Tiahaunaco wird, teilweise auch in wissenschaftlichen Arbeiten, Tiwanaku geschrieben. Dabei handelt es sich allerdings um eine pseudo-indigene Schreibweise und sollte als unkorrekt angesehen werden, da sie zwei Silben ignoriert.
Als Konquistadoren bezeichnet man die zumeist spanischen Unterwerfer der sogenannten Neuen Welt. Es handelt sich dabei um einen Sammelbegriff für Entdecker, Soldaten und Abenteurer, die die Amerikas und die Philippinen unterwarfen, die seinerzeit verwaltungstechnisch zu Amerika gezählt wurden.
Die Infanteristen trugen die Hauptlast des Kampfes. Sie waren u.a. mit Lanzen und Hellebarden sowie einem Halsschutz und Brustpanzer ausgerüstet. Sinnbildlich für die Ausrüstung steht der hier abgebildete Morion – ein Stahlhelm. Es handelt sich um einen offenen Helm ohne Visier und entstand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus der Form des spanischen Cabassets.
Die Conquista war mit dem Auftrag der Missionierung verbunden. Insbesondere spanische Missionare machten sich in die Amerikas auf, um, aus ihrer Perspektive aus, Seelen zu retten.
Dabei kam es sowohl zu seichteren Missionierungsunterfangen wie die Jesuitenreduktionen, als auch zu gewalttätigen Missionierungen, durch die die europäische Kultur und das Christentum übergestülpt wurden. In jedem Fall kam es aber zumindest zu erheblichen Beeinträchtigungen und in großen Teilen auch weiten Zerstörung der Kultur und des Glaubens der jeweiligen Herkunftsgesellschaft.
Heute lassen sich bei vielen lokalen Gemeinschaften und Kirchengemeinden Mischformen vorfinden, bei denen der Katholizismus mit indigenen Elementen versetzt wurde. Heute wird beispielsweise durch die Amazonas-Synode die Auffassung eines regional geprägten und angepassten Katholizismus vertreten.
Die Befreiungstheologie ist eine in Lateinamerika entstandene theologische Auffassung, die sich biblische Impulse für eine Gesellschaftskritik zu eigen macht. Einigen Befreiungstheologen wie der aus El Salvador stammende Erzbischof Óscar Romero kostete ihr Engagement das Leben. Auch kam es mit der Befreiungstheologie zu erheblichen Konflikten in der Kirchenhierarchie. Inwiefern Papst Franziskus der Befreiungstheologie nahesteht bzw. sie aufgreift, wird in theologischen Kreisen kontrovers diskutiert.
Die Spuren und das Erbe des Kolonialismus in Lateinamerika sind bis heute sichtbar und durch wirtschaftliche und politische Abhängigkeiten spürbar.
Noch immer haben Konzerne wie Chiquita, erheblichen Einfluss in Lateinamerika. Politisch und wirtschaftlich wird massiv Druck auf Regierungen ausgeübt, weshalb sich auch der Begriff der Bananenrepublik etabliert hat.
Auch Coca Cola spielt hier eine bedeutende Rolle. Die Brause spielt einen wesentlichen wirtschaftlichen Aspekt, da seine Erfrischungsgetränke häufig und reichlich getrunken werden. In vielen Regionen, in denen Leitungswasser Bakterienbelastet ist, wird auch in Flaschen abgefülltes Wasser von der Coca Cola Company getrunken. Der Begriff der Cocakolonisierung bezeichnet einen Aspekt der Globalisierung und kulturellen Kolonialisierung. So propagierte der Konzern beispielsweise während des Kalten Krieges den American Way of Life. Interessant ist dabei die Tatsache, dass Coca Cola gleichzeitig stark konsumiert wird, während der Konzern, dessen Hauptprodukt wie kaum ein anders für die USA steht, von vielen lateinamerikanischen Gesellschaftsteilen stark kritisiert wird.
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