Quinoa ist ein Fuchsschwanzgewächs und ist ein sogenanntes Pseudogetreide. In den Anden wird die Pflanze seit über 5.000 Jahren kultiviert.
Da die Pflanze wenige Ansprüche hat, wächst sie auch auf über 4.000 Höhenmetern. Sie ist reich an essenziellen Aminosäuren und Eisen, weshalb sie sich bestens als Nahrungsmittel in den Anden eignet.
Während der Conquista wurde der Anbau von Quinoa und dem verwandten Amaranth verboten und unter Todesstrafe gestellt, um die lokalen Bevölkerungen zu schwächen.
Aufgrund der neuen Popularität vom Quinoa in Industrieländern stiegen jedoch schnell die lokalen Preise in den Erzeugerländern, weshalb importiertes Quinoa auch kritisch betrachtet wird. Da die Körner der Quinoa-Pflanze ein wichtiges Nahrungsmittel unter anderem bei den Inkas war und die Blätter auch als Heilmittel gelten, spielt die Quinoa, Pflanze und ihre Körner in vielen Erzählungen und Mythen eine wichtige Rolle.
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Kunturimanta Sipasmantawan – quechua
El Cóndor y la Joven – español
El Cóndor y la Joven – spanische Abschrift
Cierta vez el condor era un joven
Andaba por los cerros y en su caminar se encotraba con una jovencita
Empezaron a enamorarse y el condor se la llevo para hacerla su esposa a su casa
Su casa era en una quebrada donde pasaron la noche
Al dia siguiente el condor salió en busca de comida dejando a la jovencita en la quebrada
Viendose sola, la jovencita empezo a preocuparse
En ese instante aparecio el colibri y le preguntó – cómo llegaste tu aqui? Quién te trajo?
La jovencita respondió – el condor me trajo aquí y ahora me dejo y se fue a buscar comida
Quiero que me ayudes, quiero irme de aqui
El colibri se puso a su disposicion y le dijo – te voy a ayudar y te voy a bajar de esta quebrada.
Der Kondor und das junge Mädchen – Übersetzung
Es war einmal ein Kondor, der war ein junger Mann
Er wanderte durch die Hügel und traf auf seinem Weg ein junges Mädchen
Sie verliebten sich ineinander, und der Kondor nahm sie mit nach Hause, um sie zu seiner Frau zu machen.
Sein Haus lag in einer Schlucht, wo sie die Nacht verbrachten.
Am nächsten Tag ging der Kondor auf Nahrungssuche und ließ das junge Mädchen in der Schlucht zurück.
Als sie sich allein sah, begann das junge Mädchen, sich Sorgen zu machen.
In diesem Moment erschien der Kolibri und fragte sie: „Wie bist du hierher gekommen? Wer hat Sie hergebracht?
Das junge Mädchen antwortete: „Der Kondor hat mich hierher gebracht, und jetzt hat er mich verlassen und ist auf Nahrungssuche gegangen.
Ich möchte, dass du mir hilfst, ich möchte hier rauskommen.
Der Kolibri stellte sich ihr zur Verfügung und sagte: „Ich werde dir helfen und dich aus dieser Schlucht herunterholen.
In dieser digitalen Vitrine sehen Sie einen Kero – einen Becher. Keros dieser Art lassen sich im andinen Raum aus verschiedenen historischen Epochen und Stilen vorfinden, beispielsweise von den Inkas oder der präinkaischen Tiahuanaco-Kultur.
Keros wurden von reich über schlicht bis gar nicht verziert hergestellt. Dabei kann ein Kero mit geometrischen Formen, Tiere, Pflanzen oder mythologischen Motiven verziert sein. Sie sind daher eine wichtige archäologische Quelle und können durch Stilmerkmale in Epochen unterteilt werden und Auskunft über Geschichtstradierung und Kosmovision geben. Für den Touristenmarkt werden nach wie vor Keramiken mit hauptsächlich geometrischen Figuren hergestellt und verkauft. Insbesondere Vasen werden für Touristen hergestellt und auf Märkten oder Souvenirläden verkauft.
Während eines Besuchs im Dorf Puñaca Tinta Maria im November 2012 berichteten einige Dorfbewohner u.a. von den Problemen und Herausforderungen, die im Zusammenhang mit dem Austrocknen des Sees und der Landflucht der Jüngeren stehen. Hier sehen Sie eine dieser Personen: David Choque – Anführer auf Lebenszeit der Urus-Murato.
Die Uru-Murato – kurz Urus – sind eine indigene Gruppe aus dem südwestlichen Bolivien. Ihre ursprüngliche Sprache war das Urukilla, die jedoch schon während der Kolonisierung durch die Inka zugunsten des Aymara fast gänzlich aufgegeben wurde. Durch die Ausdehnung des Aymara-Gebietes wurden die Urus, die aus den drei Hauptgruppen der Uru-Chipaya, den Uru-Murato und den Uru-Iruito bestehen, aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet verdrängt.
Heute verbindet man mit dem Namen „Uru“ vor allem die Urus am Titicacasee und ihre künstlichen schwimmenden Inseln, die zu Touristenattraktionen geworden sind. Über die Uru-Murato, die auch „hombres del lago“ – Menschen des Sees – genannt werden, lassen sich nur wenige dezidierte Informationen finden.
Das wichtigste Merkmal der Uru-Murato sind die Hüte, die je nach Untergruppe aus Wolle, Totora – einer Schilfart – oder Stroh bestehen. Bei den Urus des Poopó-Sees wird der Hut – Ch‘illawa genannt – aus Stroh hergestellt. Die Hüte werden mit blauen Hutbändern versehen, die das Wasser repräsentieren.
Die Kleidung der Uru-Muratos besteht hauptsächlich aus Schafs- und Lamawolle, die selbst gewebt wird.
Charakteristisch ist bei den Männern weiterhin der Poncho. Dieser wird Ira genannt und ist ein offenes Oberteil, das eine Öffnung für den Kopf hat. Er ist weiß und hat schwarze Linien.
Als Fußbekleidung dienen Abarcas – traditionelle Sandalen. Diese werden aus Nackenleder von Lamas hergestellt. Zeitgenössische Abarcas werden in den Städten vor allem aus alten Autoreifen oder Kuhleder hergestellt und heute auch von den Urus verwendet.
Die Kleidung der Urus ist ein wichtiges identitätsstiftendes Merkmal, mit der sie sich von anderen indigenen Gruppen wie den Quechuas oder Aymaras unterscheiden. Die Urus tragen vor allem Kleidung in Schwarz, Grau, Braun und Weiß, sie besticht durch ihr schlichtes Design.
Schwarz steht dabei für für den Taraca, einen schwarzen Vogel sowie für das Lama und den schwarzen Schlamm des Poopó-Ufers. Weiß steht für die Wellen des Wassers. Die Streifen der Iras und Ponchos sind auf die Wasserbewegungen des Sees zurückzuführen.
Die Kleidung der Urus-Murato gibt also die große Bedeutung des Wassers allgemein und des Poopó-Sees als ehemals zweitgrößtem Sees Boliviens als Lebensgrundlage wieder. Der See war bereits 1994 beinahe ausgetrocknet. 2013 waren schon viele der jüngeren Urus aufgrund der Perspektivlosigkeit durch die Dürre in die Städte ausgewandert. Bereits 2015 gingen Wissenschaftler nicht mehr von einer Regeneration aus, auch wenn es 2018 temporär dazu kam. Seit 2021 gilt der See erneut als ausgetrocknet.
Mathias Hartmann (Goethe-Universität Frankfurt)
Literatur
Callapa Flores, Carlos Esteban und Escalera Delicia Escalera Salazar (2019): „Mi vestimenta es mi cultura uru“. Cochabamba: FUNPROEIB Andes
Hartmann, Mathias (2013): Feldtagebuch Freiwilligenjahr (August 2012 bis August 2013)
Das Sonnentor, die Puerta del Sol, ist Teil und ein wichtiges Symbol der archäologischen Stätte von Tiahuanaco im Hochland auf dem Altiplano in Bolivien. Tiahuanaco war ein ein kulturelles Zentrum und wird vor Ort auch als Wiege Amerikas bezeichnet. Es handelte sich um eine weit ausgedehnte Kultur bis an die heutige peruanische Küste, wie archäologische Funde belegen. Der Niedergang der Kultur wird in der Forschung diskutiert.
Das Sonnentor ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der archäologischen Stätte. Es ist 2,85 Meter hoch und 3,82 Meter breit. Das Tor ist reich verziert und bildet verschiedene Figuren ab, wie den Schöpfergott Viracocha und menschliche Figuren mit Vogelköpfen.
Es wurde 1908 wieder aufgerichtet. Die Archäologen fanden es in zwei Teile zerbrochen und teilweise im Boden versunken vor.
Tiahuanaco ist eine wichtige und identitätsstiftende Stätte Boliviens. Vor Ort bewegt man sich auf Tausenden kleinsten Tonsplitter, die alle historisch und daher vor Ausfuhr gesetzlich geschützt sind. Dennoch werden von lokalen Führern regelmäßig auch unbeschädigte Objekte zum Erwerb angeboten, da diese oftmals Hilfsarbeiter bei Ausgrabungen waren und dabei auch Objekte entwendeten. Vom Erwerb dieser Gegenstände sollte allerdings abgesehen werden, da es nicht nur illegal, sonder aufgrund der kulturellen Bedeutung auch unethisch ist. Tiahaunaco wird, teilweise auch in wissenschaftlichen Arbeiten, Tiwanaku geschrieben. Dabei handelt es sich allerdings um eine pseudo-indigene Schreibweise und sollte als unkorrekt angesehen werden, da sie zwei Silben ignoriert.
Die Anden haben eine Länge von circa 9.000 Kilometern und sind damit die längste Gebirgskette der Welt. Darin befinden sich 42 Berge mit über 6.000 Metern Höhe wie dem Illimani in Bolivien, der auch eines der Wahrzeichen der Stadt La Paz ist.
Der Acancagua in Argentinien ist mit 6.961 Metern der höchste Berg der Anden.
Die Anden sind der Südteil der Amerikanischen Kordilleren und werden in Mittelamerika orographisch unterbrochen. Sie werden in Nordanden, Zentralanden und Südanden unterteilt. Sie beheimaten nicht nur den Anden-Kondor, sondern auch neuweltkamelide wie das Vicuña.
Für die Wortherkunft der Anden gibt es verschiedene Ansätze zur Erklärung. Einer Theorie nach geht sie auf das spanische Wort „andenes“ zurück. Damit wurden die Feldbauterrassen der Andenhänge von den Europäern bezeichnet. Teilweise wird aber auch davon ausgegangen, dass es auf das Quechua-Wort andi bzw. anti zurückgeht, was übersetzt „hohes Gebirge“ oder auch Osten bedeutet. Dafür spricht, dass der östliche Teil des historischen Inka-Staates Tahuantinsuyu – dem Reich aus vier Teilen – von den Inkas auch „Anti Suyu“ genannt wurde. Aus den Anden stammt die Kartoffel in verschiedenen Variationen, die ein wichtiges Lebensmittel verschiedener Andenkulturen wie den Inkas darstellt.
Das Straßensystem im Tahuantinsuyu ist ein andines Straßennetzwerk und beruht auf auf dem Straßensystem präinkaischer Kulturen wie der Huari-Kultur. Es war das weit ausgedehnteste Transportnetz des präkolumbischen Südamerikas und hatte mit seinen Haupt- und Nebenstraßen eine Länge von über 30.000 Kilometern.
Die Anden-Hauptstraße Qhapaq Ñan war die Hauptverbindung von Norden nach Süden. Dadurch gelang es dem Inka-Staat, das Reich wirtschaftlich und politisch gut zu organisieren und zu kontrollieren. Durch Schnellboten, den Chaski, konnten in kurzer Zeit Nachrichten und Informationen verbreitet werden. Durch Träger und Lamas wurden auch Güter transportiert.
In der hier abgebildeten Illustration sehen Sie einen Teil des Straßennetzes und rechts eine Karte des Straßensystems. Vom Straßennetzwerk der Inkas sollten im Zuge der Conquista auch die Europäer bei ihrer Unterwerfung des Inka-Reiches profitieren.
Dies ist ein Platzhaltertext. Das Museum befindet sich noch in der Test- und Aufbauphase, weshalb genauere Objektbeschreibungen erst nach und nach eingefügt werden. Wir bitten Sie, dies zu entschuldigen.
Die Whiphala ist neben der Trikolore (rot, gelb und grün) offizielle Flagge des plurinationalen Staates Boliviens. Obwohl es ein andines Symbol ist und damit aus dem Hochland stammt, soll es alle indigenen Gruppen Boliviens, also auch die des Tieflands, repräsentieren. Damit soll der indigenen Vielfalt Rechnung getragen werden. Sie wurde nach der Neugründung des Staates 2009 unter Evo Morales offizielles Staatssymbolund wird auf offiziellen Dokumenten, Polizeiuniformen etc. neben der Trikolore abgebildet.
Ursprünglich ein Kalender, wurde die Whiphala während indigener Emanzipationsbestrebungen der 1990er Jahre zum Symbol der Indigenen in Bolivien. Neben der bolivianischen Whiphala gibt es drei weitere, die sich in der Anordnung der Farbreihen unterscheiden. Jede der vier Whiphalas repräsentiert einen der vier historischen Teile des Tahuantinsuyu – des Inka-Staates vor der Conquista und bedeutet sinngemäß aus dem Quechua übersetzt in etwa „Reich der vier Teile“.
Die hier abgebildete Whiphala ist die des Qullasuyu. Es war der Teil des Tahuantinsuyu, der in großen Teilen im heutigen Bolivien liegt.
Mi Teleférico“ ist ein Seilbahn-Netzwerk im andinen La Paz, Bolivien und mit über 30.000 Kilometern Gesamtlänge das größte städtische Seilbahn-Netzwerk der Welt.
2014 wurde „Mi Teleférico“ eröffnet. Das Infrastrukturprojekt verbindet den Regierungssitz La Paz mit der Nachbarstadt El Alto und befördert täglich über 300.000 Fahrgäste. „Mi Teleférico“ ist der staatliche Betreiber.
Die Seilbahn befördert insbesondere Arbeitskräfte aus El Alto nach La Paz. Die Fahrzeit wurde durch die Seilbahn erheblich verkürzt und verbilligt und entlastet den Nahverkehr, der ansonsten vor allem aus Kleinbussen besteht, erheblich. Es handelt sich hier um eine bestens gepflegte und gewartete Anlage, die vom österreichischen Unternehmen Doppelmayr gebaut wurde. 2012 beauftragte die bolivianische Regierung für über 234 Millionen US-Dollar das Unternehmen mit dem Bau, der am 30. Mai vom damaligen Präsidenten Evo Morales eröffnet wurde. Seither wird das Netzwerk, das damals aus drei Linien bestand, erweitert.
Trotz teilweise anfänglicher Skepsis ist „Mi Teleférico“ das vielleicht beliebteste Fortbewegungsmittel in La Paz und El Alto. Neben einer schnellen und fast geräuschlosen Beförderung bietet es nämlich auch schöne Ausblicke auf das Andenpanorama und La Paz.
Durch das Beispiel aus La Paz wird nicht nur in Deutschland die Installation von Seilbahn-Netzwerken diskutiert. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass auch hochwertige Seilbahnen schnell und kostengünstig zu konstruieren sind.
Viracocha ist eine Schöpfergottheit aus dem andinen Kulturareal in menschlicher Gestalt.
Als Schöpfer war er der höchste Gott der Inka, wurde aber bereits vor den Inka im Andenraum zum Beispiel von der Tiahuanaco-Kultur verehrt. In dieser Abbildung sehen sie die Viracocha-Abbildung auf der Puerta del Sol der archäologischen Stätte Tiahuanaco, Bolivien. Dort schuf gemäß der andinen Schöpfungsgeschichte Viracocha erst Sonne, Mond und Sterne und anschließend die Menschen und alle anderen Lebewesen.
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