Amazonas – Hütte

Im Amazonas-Gebiet gibt es eine Vielzahl an verschiedenen indigenen Gruppen, deren Realitäten und kulturellen Eigenheiten sich voneinander unterscheiden. Daher kann an diesem Rahmen keine allgemein gültige Aussage über die Behausung von Bewohnern im Amazonas-Gebiet getroffen werden.

Bei manchen indigenen Gruppen sind die Häuser rund, bei anderen wiederum rechteckig, oval oder auch fünfeckig. Außerdem unterscheiden sie sich vom Material zu Herstellung der Häuser und hängt auch davon ab, ob industriell gefertigte Materialien von der jeweiligen Gruppe verwendet werden, oder nur traditionelle Materialien.

In der hier abgebildeten Illustration sehen Sie ein Beispiel einer Behausung mit ovalem Grundriss und Holz und Laub als hauptsächliche Baumaterialien.

mh

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Missionierung – Bekehrung

Die Conquista war mit dem Auftrag der Missionierung verbunden. Insbesondere spanische Missionare machten sich in die Amerikas auf, um, aus ihrer Perspektive aus, Seelen zu retten. 

Dabei kam es sowohl zu seichteren Missionierungsunterfangen wie die Jesuitenreduktionen, als auch zu gewalttätigen Missionierungen, durch die die europäische Kultur und das Christentum übergestülpt wurden. In jedem Fall kam es aber zumindest zu erheblichen Beeinträchtigungen und in großen Teilen auch weiten Zerstörung der Kultur und des Glaubens der jeweiligen Herkunftsgesellschaft. 

Heute lassen sich bei vielen lokalen Gemeinschaften und Kirchengemeinden Mischformen vorfinden, bei denen der Katholizismus mit indigenen Elementen versetzt wurde. Heute wird beispielsweise durch die Amazonas-Synode die Auffassung eines regional geprägten und angepassten Katholizismus vertreten. 

Die Befreiungstheologie ist eine in Lateinamerika entstandene theologische Auffassung, die sich biblische Impulse für eine Gesellschaftskritik zu eigen macht. Einigen Befreiungstheologen wie der aus El Salvador stammende Erzbischof Óscar Romero kostete ihr Engagement das Leben. Auch kam es mit der Befreiungstheologie zu erheblichen Konflikten in der Kirchenhierarchie. Inwiefern Papst Franziskus der Befreiungstheologie nahesteht bzw. sie aufgreift, wird in theologischen Kreisen kontrovers diskutiert.

mh

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Musik – Huni Kuin-Gitarre

terralat bedankt sich herzlich bei Inu Keã Huni Kuin für die Interpretation und Bereitstellung des Liedes.

Der Interpret

Inu Keã Huni Kuin ist ein junger Sänger aus dem Dorf Boa Vista am Rio Jordão. Er stammt aus einer Familie von kulturellen Anführern und ist ein Schüler seines Vaters, einem respektierten Kräuterheiler.

Das Lied

Dies ist eine von vielen Versionen eines Liedes, welches die Boa als Herrin der verschiedenen Sphären des Kosmos preist. Es wird unter anderem am Ende von Zeremonien mit nixi pae gesungen, um die Anwesenden von der psychedelischen Wirkung und Krankheiten im Allgemeinen zu heilen.

Die Gitarre ist ein Instrument, das mit den portugiesischen Kolonisatoren zu den Huni Kuin kam, einer indigenen Gesellschaft im westlichen Amazonien.

Der erste Kontakt mit nicht-Indigenen ereignete sich vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts, als Kautschukzapfer in das Grenzgebiet zwischen Peru und Brasilien strömten. Für die Huni Kuin bedeutete dies zunächst Gewalt und Vertreibung, schließlich die faktische Versklavung als Arbeitskräfte für Kautschukhändler.

In den folgenden Jahrzehnten gaben sie viele ihrer kulturellen Praktiken auf, teils, um sich vor Diskriminierung zu schützen und teils, da ihnen manche Praktiken verboten wurden. Nach Erringung von Landrechten ab den 1980er Jahren blüht die Kultur der Huni Kuin jedoch wieder auf und wird durch ein kollektives Bemühen wiederbelebt. Dabei fungieren alte Huni Kuin, die das Wissen ihrer Vorfahren im Geheimen bewahrt haben, als Lehrmeister*innen, während eine junge Generation Wege findet, Tradition mit Innovation zu verbinden.

Die hier ausgestellte Gitarre steht sinnbildlich für diesen Prozess und gleichzeitig für die enorme Bedeutung der Musik in ihm. Sie ist das Lieblingsinstrument der jungen Sängerinnen und Sänger. Viele beginnen schon im Alter von sechs Jahren, Gitarre zu spielen, um es später ihren älteren Verwandten gleichzutun, die seit Anfang der 2010er Jahre international gefragt sind. Das globale Interesse am amazonischen Schamanismus und insbesondere dem psychedelischen Trank Ayahuasca sind die Grundlagen des Erfolgs von Sängerinnen und Sängern, die Ayahuasca-Rituale und weitere Praktiken der Huni Kuin mit älteren, rein vokalen Liedern und neueren Kreationen mit der Gitarre begleiten.

Es sind diese globalen Verflechtungen, durch die die Gitarre meistens in Form von Geschenken in die Dörfer der Huni Kuin wandert, wo sie manchmal mit geometrischen Mustern oder figürlichen Darstellungen verziert wird, um sie als ein Stück der Kultur der Huni Kuin auszuweisen. Auf dem obigen Bild ist sie mit der weißen Boa Constrictor versehen, welche für die Huni Kuin die Hüterin des Wissens um Ayahuasca ist. Auch repräsentiert sie durch die Fähigkeit, sich zu häuten, Unsterblichkeit. In Ritualen hört man oft das Motto: „a jiboia não para“, die Boa hört nicht auf. Damit ist sie der Musik und der Kultur der Huni Kuin gleich – durch die Transformation bleibt sie am Leben. 

Felix Uhl (Philipps-Universität Marburg)

Literatur

Keifenheim, Barbara (1999): „Zur Bedeutung Drogen-induzierter Wahrnehmungs veränderungen bei den Kashinawa-Indianern Ost-Perus“. Anthropos 94 (4): 501–514.

Lagrou, Els (2018): „Anaconda-Becoming. Huni Kuin Image-Songs, an Amerindian Relational Aesthetics”. Horizontes antropológicos 51: 17–49. 

Meneses, Guilherme Pinho (2018): “Medicinas da floresta. Conexões e conflitos cosmo-ontológicos”. Horizontes antropológicos 51: 229–258. 

Haibara de Oliveira, Alice (2016): Já me transformei. Modos de circulação de pessoas e saberes entre os Huni Kuin (Kaxinawá). Unveröffentlichte Masterarbeit. Universidade de São Paolo.

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Amazonas – Xingu-Figur

Als Xingu werden verschiedene Gruppen am Oberlauf des Rio Xingu im Amazonasgebiet bezeichnet, die vier verschiedene Sprachen sprechen. Es handelt sich also um einen Sammelbegriff für unterschiedliche Gruppen.

Für die Indigenen am Oberen Xingu wurden die ersten Menschen von einem Halbgott geschaffen. Dieser flößte durch den Rauch seiner Pfeiffe abgesägten Baumstämmen Leben ein. Dazu zählte auch die Mutter der Zwillinge Sonne und Mond, die Prototypen der ersten Urmenschen darstellten. Ihr zu Ehren wurde das erste Fest der Toten zelebriert, das heute das wichtigste Fest der Xingu ist. Dabei wird der Schöpfungsakt reinszeniert und es kommt zu Initiationsriten für junge Männer und Frauen.

Totenfeste mit indigenen Einflüssen lassen sich u.a. auch in Mexiko mit dem Día de los Muertos und Bolivien mit Todos Santos beobachten.

mh

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Amazonas – Flussdelfin

Die Amazonas-Flussdelfine sind an das Süßwasser angepasste Säuger, die im Flusssystem des Amazonas ihr Habitat haben. 

Sie werden bis zu 13 Meter lang und 160 Kilogramm schwer; oft haben sie rosafarbene Haut. Amazonas-Flussdelfine leben in trüben und engen Gewässern. Sie besitzen ein sehr gutes Echoortungssystem, aber einen nur schwachen Gesichtssinn. Mit ihrer langen Schnauze wühlen im Schlamm und jagen damit unter anderem Fisch.

mh

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