Die Conquista war mit dem Auftrag der Missionierung verbunden. Insbesondere spanische Missionare machten sich in die Amerikas auf, um, aus ihrer Perspektive aus, Seelen zu retten.
Dabei kam es sowohl zu seichteren Missionierungsunterfangen wie die Jesuitenreduktionen, als auch zu gewalttätigen Missionierungen, durch die die europäische Kultur und das Christentum übergestülpt wurden. In jedem Fall kam es aber zumindest zu erheblichen Beeinträchtigungen und in großen Teilen auch weiten Zerstörung der Kultur und des Glaubens der jeweiligen Herkunftsgesellschaft.
Heute lassen sich bei vielen lokalen Gemeinschaften und Kirchengemeinden Mischformen vorfinden, bei denen der Katholizismus mit indigenen Elementen versetzt wurde. Heute wird beispielsweise durch die Amazonas-Synode die Auffassung eines regional geprägten und angepassten Katholizismus vertreten.
Die Befreiungstheologie ist eine in Lateinamerika entstandene theologische Auffassung, die sich biblische Impulse für eine Gesellschaftskritik zu eigen macht. Einigen Befreiungstheologen wie der aus El Salvador stammende Erzbischof Óscar Romero kostete ihr Engagement das Leben. Auch kam es mit der Befreiungstheologie zu erheblichen Konflikten in der Kirchenhierarchie. Inwiefern Papst Franziskus der Befreiungstheologie nahesteht bzw. sie aufgreift, wird in theologischen Kreisen kontrovers diskutiert.
mh
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