24. Juli – Tag der „Entdeckung“ von Machu Picchu

Der 24. Juli 1911 gilt als offizieller Tag der Wiederentdeckung von Machu Picchu. An diesem Tag wiederentdeckte die Expedition von Hiram Bingham der Yale University die archäologische Stätte mithilfe der lokalen Bevölkerung, als er auf der Suche nach Vilcabamba war, das, wie er vermutete, der letzte Rückzugsort der Inkas gewesen sei.

Das Bild zeigt die Anlage Machu Picchu von oben.
Anlage Machu Picchu (Fotografie: Magdalena Hartmann)

Tatsächlich wurde Machu Picchu bereits mehrfach wiederentdeckt. John Rowe (1918-2004) fand in einem spanischen Dokument den Hinweis, dass Inka Yupanki der Eigentümer von Picho sei. Der erste Entdecker außerhalb der Region war nach heutigem Kenntnisstand der spanische Konquistador Baltasar de Ocampo, der die Anlage Ende des 16. Jahrhunderts als Bergfestung Pitcos betrat. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Hinweise auf die Existenz dieses sagenumwobenen Ortes.

Bingham gilt aus westlicher Perspektive als Entdecker Machu Picchus. Tatsächlich war der Ort der lokalen Bevölkerung natürlich bekannt. Indigene Gruppen und Familien bewirtschafteten die Anlage und das Umland. Das Gebiet wurde dabei von wechselnden Besitzen kontrolliert, wobei die archäologische Anlage teilweise unbekannt blieb, wie zum Beispiel dem Augustinerorden, der das Land 1667 pachtete. Schließlich war es der Sohn eines Bauern, der ein wichtiger indigener Experte war, der Bingham zu Machu Picchu führte. Die Expedition stieß im Umland Machu Picchus auf zwei Familien, die Familien Recharte und Álvarez, die dort die Ruinen landwirtschaftlich bearbeiteten und auch die inkaischen Wasseranlagen verwendeten. Bingham, der auf der Suche nach Vilcabamba war, wollte von Pablo Recharte (siehe unten), einem kleinen Jungen, dorthin geführt werden. Der Junge erwiderte jedoch, dass ihm dieser Ort unbekannt sei, er aber einen Ort namens Machu Picchu kenne. Für etwas Kleingeld führte der Junge, der mit seiner Familie auch teilweise auf der Anlage wohnte und sie bewirtschaftete, Bingham dorthin.

Bingham überführte eine Vielzahl an Objekten in die USA, was immer wieder zu Rückführungsforderungen führte. Tatsächlich durfte Bingham seiner Zeit alles in die USA mitnehmen, die die Objekte aber dann zurück geben müssten, wenn Peru sie benötigte. Klare Kriterien, was damit gemeint ist, wurden nicht spezifiziert. 2008 wurde die Rückführung der Objekte schließlich zwischen den USA und Peru beschlossen. Teile dieser Objektsammlung werden im Museo Casa Concha in Cusco präsentiert (siehe unten).

Das Bild zeigt einen Teil der archäologischen Stätte Machu Picchu. Darauf sind einige Ruinen und im Hintergrund der Huayna Picchu zu sehen.
Machu Picchu-Ruinen, Peru (Fotografie: Mathias Hartmann)
Das Bild zeigt den Bauernjungen, der Hiram Bingham zu Machu Picchu führte. Es handelt sich um einen kleinen Jungen mit Hut und Poncho.
Pablo Recharte
(Fotografie aus dem Museo Casa Concha, fotografiert von Mathias Hartmann)
Das Bild zeigt einige Objekte aus dem Museum Casa Concha in Cusco, das sich der Geschichte von Machu Picchu widmet.
Objekte im Museo Casa Concha, Peru (Fotografie aus dem Museum Casa Concha, fotografiert von Mathias Hartmann)

Die Anlage von Machu Picchu geriet also nie wirklich in Vergessenheit. Sie war der lokalen Bevölkerung stets bekannt und wurde auch von dieser bewirtschaftet. Auch die alte inkaische Infrastruktur, wie Wasserkanäle, wurde weiter verwendet. Eine Entdeckung war es also nur für die Europäer. Und auch für diese gab es verschiedene Wiederentdeckungen – so wird die Anlage manchmal urkundlich erwähnt, teilweise blieb sie den wechselnden Besitzern des Umlandes unbekannt. In jedem Fall wurde die Anlage auch unter wechselnden Besitzverhältnissen stets von der lokalen Bevölkerung verwendet.

Durch die Bingham-Expedition wurde die Anlage schließlich überregional und auch international bekannt und sollte es auch bleiben. Heute ist die Anlage ein UNESCO-Weltkulturerbe.

Im Mai 2024 besuchte terralat Machu Picchu. Sehen Sie dazu auch unsere Beiträge auf den sozialen Medien.

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